Also hier noch einmal in abgeänderter Form der beim Verschieben in den Blaulichtbereich abgestürzte Bericht über den Unimog:
Beim Suchen im obersten Fach eines Kellerschrankes nach Teilen für meinen Militär TGA fielen mir (wörtlich genommen) praktisch wieder einmal diese Teile (Bruder-Unimog-FH, PlayBig-Koffer und Tamiya-Antriebsachse ohne Differenzial) direkt in die Hände. Es war nicht das erste Mal und deshalb musste das ein Ende haben.
Also überlegte ich mir, was ich daraus bauen könnte. Vielleicht ein Freizeitmobil-Wohnwagen oder ein Strom-/Gas-Wasserversorgungs-Baufahrzeug? War mir nicht sicher. Teile einer Wedico-Vorderachse sowie Reifen (davon habe ich als "Reifensammler" reichlich unterschiedliche liegen), waren vorhanden. Außerdem noch ein passender 5-poliger Industriemotor (Langsamläufer), Zahnräder (Conrad) sowie Planetengetriebe, Kardan-Kugelgelenke und Blattfedern (Wedico). Da die Ideen und das Material komplett vorhanden waren, ging es gleich an die Arbeit. Leider muss nun der Militär-TGA noch etwas warten.
Aus Polystyrol-Leisten (Baumarkt) habe ich das Fahrgestell gebaut, auf eine angetriebene Vorderachse habe ich wegen der Hinterachse ohne Differenzial verzichtet. Außerdem sollte es den kurzen Radstand geben nach Vorbild. Die Tamiya-Toyota-Hilux-Achse habe ich auf die passende Länge gekürzt und mit einer eigenen Wellenlagerung versehen. Außerdem gab es eine neue Federhalterung. Die Reifen (vom Tamiya Jeep XR 311) habe ich auf eine Wedico-Tiefladerfelge aufgezogen und jeweils mit den seitlich abgetrennten Ringen der Originalfelge als Führung versehen.
Um die passende Geschwindigkeit zu erzielen, baute ich ein Reduziergetriebe, das gleichzeitig als Verteilergetriebe fungiert. Aufgrund der "Länge" des Fahrgestells fehlten mir immer irgendwo ein paar Zentimeter für die konventionelle Anordnung von Motor, Zwischengetriebe, Antriebsachse und akzeptablen Knickwinkeln der Kardangelenke. Also habe ich den Motor nach hinten über die Hinterachse gesetzt, Verteilergetriebe nach vorn und alles war gut. So habe ich genügend Bodenfreiheit im Gelände und gleichzeitig Gewicht auf der Antriebsachse.
Da ich auch noch reichlich Blaublitzer und Blaulichtkappen etc. liegen hatte, habe ich mich letztlich für einen RTW nach Sylter- bzw. Schleswig-Holsteiner Art entschieden. Diese haben den gleichen Radstand.
Den PlayBig-Koffer habe ich auseinander geschnitten, verlängert, verbreitert und den geforderten Maßen angepasst. Ringsherum wurde er auch nach unten hin verlängert.
Im Moment bin ich bei den Spachtel- und Schleifarbeiten, die hinteren Türen, die rechte seitliche Tür und die Tankklappe sind vorhanden. Demnächst kommt dann das abnehmbare Dach, damit ich von oben jeweils den Akku bzw. bei Bedarf den Quarz ruckzuck tauschen kann. Servicefreundlichkeit ist wichtig!
Gruß
Horst