Natürlich darf auf einer Modellfeuerwache ein Leiter- oder Hubrettungsfahrzeug zur z.B. Menschenrettung aus höheren Stockwerken nicht fehlen. Hier habe ich mir einen Teleskopmast eines großen Chemiewerkes (nicht das, was drauf steht, wegen mangelnder Kooperation einfach in BASF umbenannt) ausgesucht. Angetan hatte mir bei diesem Fahrzeug das "bullige" Aussehen.
Es handelt sich um einen MAN 35.372 [gel] NLA 8 X 2 / 6 mit 4 Achsen, davon 3 (1., 2. u. 4.)gelenkt. Insgesamt hat es Einzelbereifung, die Kunststofffelgen sind kugelgelagert. Es ist 67,5 cm lang, 17,2 cm breit und 25,0 cm hoch. Mit vollem 1 Liter Wassertank (Original Schaum) hat es ein Gewicht von 8,5 kg.
Das Fahrgestell (Alu-U-Profil aus Baumarkt) ist mit Wedico Lenk-Achsen, Metall-Differenzial und Standard-Antrieb mit zusätzlichem Eigenbau-Zwischengetriebe (2 : 1) entstanden. Auch das Fahrerhaus ist von Wedico. Der Rahmen des Aufbaus ist aus Aluminium, der Rest ist aus Polystyrol gebaut. Nur das Endstück (Knickteil) des Teleskopmastes ist aus einer Zahnbürsten-Hülle (gab es früher als Verpackung bei einer neuen Zahnbürste), der Korb ist wiederum aus Polystyrol entstanden.
Der Teleskopmast lässt sich bis auf 90 cm ausfahren,
um 360° drehen, hat bis zum Ende des Hauptsegments eine feste Standleitung und die Wasserwurfweite beträgt ca. 3 Meter.
Die Stützen sind funktionell und haben Niveauausgleich! Alle Funktionen (Teleskopmast und Stützen) werden elektromechanisch (ich bin kein Freund von Hydraulik-Öl) betrieben.
Natürlich hat das Fahrzeug auch alle lichttechnischen sowie feuerwehrtechnischen Einrichtungen. Im Einzelnen hat es folgende Funktionen (alle nicht automatischen Funktionen lassen sich über die Fernsteuerung schalten):
Fahren, Lenken (automatische NachlaufLenkAchse), Licht, Abblend-, Fern-,Nebel-, Bremslicht mit automatischer Abschaltung, Rückfahrscheinwerfer, Blinker, Warnblinker, "Martinhorn", Blaulicht und Frontblitzer (alles Doppelblitzer), Stützen aus- / einfahren, Teleskopmast auf /ab, drehen links / rechts,
2. Segment aus- / einfahren, Knickteil mit Korb auf / ab, Wasserpumpe / Fahren üb. Relais.
Die Bauzeit betrug knapp gut 3 1/2 Jahre und zwar von Januar 1994 bis August 1997. Das Fahrerhaus ist in Reinweiß und Tagesleuchtrot gespritzt, der Aufbau mit Folie beklebt. Mir und den Zuschauern macht das Fahrzeug großen Spaß. Und man höre und staune, auch den Modellbewertern bei der Deutschen Meisterschaft 2003 (habe zum ersten Mal daran teilgenommen) gefiel das Fahrzeug, sie bewerteten es auf den 1. Platz in der Kategorie Funktionsmodellbau.
Einen ausführlichen Bericht über dieses Fahrzeug findet ihr in TRUCK&Details 3/2003.
Gruß Horst